1. Rohstoffe: Senfkörner aus aller Welt
Für die Herstellung von Senf werden überwiegend gelbe und braune Senfkörner verwendet. Diese gedeihen in trockenem, kontinentalem Klima – bevorzugte Anbaugebiete liegen in Kanada, der Ukraine und Osteuropa. Auch in Österreich, insbesondere im Weinviertel, findet man ideale Bedingungen für den Senfanbau.
Nach der Ernte werden die Körner getrocknet, gereinigt und in Silos eingelagert. Für die Weiterverarbeitung werden sie in Big Bags zur Produktionsstätte transportiert.
2. Mischung und Vorbereitung
Vor der Vermahlung werden die Senfkörner nochmals gesiebt, um letzte Verunreinigungen zu entfernen. Je nach gewünschtem Endprodukt mischt man gelbe und braune Senfsamen. Dies dient nicht nur der Schärfeeinstellung, sondern auch dem Ausgleich von Qualitätsschwankungen zwischen Ernten.
Zu den Senfkörnern werden typische Zutaten wie Wasser, Essig, Salz, Zucker und Gewürze gegeben. Dann beginnt der eigentliche Herstellungsprozess – abhängig vom gewählten Verfahren.
3. Vermahlung mit Korundscheibenmühlen
Ein zentrales Element in der industriellen Senfproduktion ist die Vermahlung der Senfkörner zur sogenannten Senfmaische. Hier kommen häufig Korundscheibenmühlen zum Einsatz – eine besonders robuste und wartungsarme Technologie, die sich durch hohe Mahlfeinheit, Temperaturkontrolle und Langlebigkeit auszeichnet.
Die Mühle besteht aus zwei gegenläufigen Korundscheiben, zwischen denen die Senfkörner unter definierter Spaltweite schonend zerkleinert und zermahlen werden. Dieses Verfahren schützt die empfindlichen Aromen und gewährleistet eine gleichmäßige Konsistenz der Senfpaste – ideal für die industrielle Verarbeitung.
4. Reifung: Schärfe oder Milde entfalten
Nach dem Mahlen wird die Senfmaische heruntergekühlt und reift bei kontrollierter Temperatur. Die Dauer der Reifung variiert je nach gewünschtem Endprodukt.
5. Abfüllung: Tube oder Glas
Nach der Reifezeit wird der Senf abgefüllt entweder in Tuben oder in Gläser, die besonders bei kleinen Chargen und wechselnden Sorten beliebt sind.
6. Sortenvielfalt
Ob scharfer Estragonsenf, milder Kremser Senf, englischer Senf, Dijon-Senf oder kreative Sorten wie Honig-Senf, Zwiebel-Senf oder Peperoni-Senf – die Bandbreite ist groß.
Industrielle Senfherstellung: Vielfältige Prozesse – präzise Technik von KA-Process
Scharf, süß, grob, fein, gelb oder braun – Senf ist ein Gewürz, das in keinem Haushalt der Welt fehlen darf. Ob klassischer Tafelsenf, würziger Dijon oder feiner Feigensenf: In der industriellen Herstellung entscheidet nicht nur das Rezept über die Qualität des Endprodukts, sondern vor allem die Verarbeitungstechnik.